Manchmal geht es nicht anders.
Der Baum im Garten muss weg.
Es gehört allerdings viel mehr zum Baumfällen als gedacht.
Darf man Bäume fällen? Wann darf man Bäume fällen? Wie fällt man am besten einen Baum in seinem Garten?
In diesem Artikel stellen wir Ihnen alle nötigen Informationen für das Fällen von Bäumen zur Verfügung.
Finden Sie jetzt heraus wie Sie innerhalb kürzester Zeit mit minimalen Risiko Ihren Baum fällen können!
Darf man Bäume fällen? - Rechtslage in Deutschland
In Deutschland ist das Fällen von Bäumen durch verschiedene gesetzliche Bestimmungen und lokale Vorschriften geregelt, die je nach Bundesland, Stadt oder Gemeinde variieren können.
Hier sind die wesentlichen Punkte, die Sie beim Baumfällen beachten müssen.
Genehmigungspflicht: Für das Fällen von Bäumen ist in vielen Fällen eine Genehmigung erforderlich. Diese Pflicht hängt von der Größe des Baumes, seiner Art und dem Standort ab.
Lokale Baumschutzsatzungen oder -verordnungen legen fest, ab welchem Stammdurchmesser eine Genehmigung nötig ist. Die Genehmigungspflicht gilt auch für jeden Baum auf Privatgrundstücken.
Verbotszeiten: Bundesweit ist das Fällen von Bäumen zum Schutz der Vogelbrut grundsätzlich zwischen dem 1. März und dem 30. September untersagt.
Erlaubt sind in dieser Zeit lediglich schonende Form- und Pflegeschnitte.
Ausnahmen können bei Gefahr oder aus anderen wichtigen Gründen genehmigt werden.
Antragsverfahren: Der Antrag auf eine Baumfällgenehmigung muss bei der zuständigen Behörde eingereicht werden, oft dem Umwelt- oder Ordnungsamt.
Neben dem Antrag können weitere Unterlagen und Nachweise erforderlich sein, etwa eine Begründung für die Fällung, Angaben zum Baum und Fotos. Die Bearbeitungszeit kann bis zu drei Wochen betragen.
Kosten: Die Gebühren für eine Baumfällgenehmigung variieren lokal, liegen aber oft zwischen 25 und 85 Euro. Kommt es zu einem Verstoß gegen die Vorschriften, können hohe Bußgelder drohen.
Ersatzpflanzungen: In vielen Fällen ist nach der Genehmigung zur Fällung vom Baum die Neupflanzung eines Baumes erforderlich, entweder auf dem eigenen Grundstück oder als Beitrag zu öffentlichen Grünflächen. Alternativ kann eine Ausgleichszahlung geleistet werden.
Gefahr in Verzug: Bei akuter Gefahr durch einen Baum (z.B. Umsturzgefahr) dürfen Sofortmaßnahmen ergriffen werden, allerdings muss dies der Behörde nachträglich angezeigt und begründet werden
Es ist wichtig, sich vor der Planung einer Baumfällung genau zu informieren und bei der zuständigen Behörde nach den lokalen Bestimmungen zu fragen.
In Kleingartenanlagen können zusätzlich Vereinssatzungen gelten.
Wann darf man einen Baum auf dem Privatgrundstück fällen?
Wie eben schon erwähnt dürfen in Deutschland Bäume in der Regel zwischen dem 1. Oktober und dem 28. bzw. 29. Februar gefällt werden.
Diese Regelung gilt bundesweit und basiert auf dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), das zum Schutz der Vogelbrut das Fällen von Bäumen, Hecken, lebenden Zäunen, Gebüschen und anderen Gehölzen in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September grundsätzlich verbietet.
Zulässig sind in diesem Zeitraum lediglich schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.
Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regelung, beispielsweise wenn ein Baum eine unmittelbare Gefahr darstellen oder aus bestimmten anderen Gründen gefällt werden müssen.
In solchen Fällen kann auch außerhalb des erlaubten Zeitraums eine Genehmigung für die Fällung erteilt werden. Wichtig ist dabei, dass eine solche Genehmigung von der zuständigen Behörde eingeholt werden muss.
Darüber hinaus können lokale Behörden eigene Vorschriften haben, die beispielsweise eine Fällgenehmigung erforderlich machen, auch wenn der Baum in der erlaubten Fällperiode gefällt werden soll.
Die Anforderungen für eine solche Genehmigung und die damit verbundenen Bedingungen können je nach Region variieren.
Baum fällen - Werkzeuge für den Garten
Für das Fällen eines Baumes benötigen Sie spezifische Werkzeuge und Ausrüstung, um die Arbeit sicher und effizient durchführen zu können.
Hier ist eine grundlegende Liste der notwendigen Werkzeuge.
1. Motorsäge: Für das eigentliche Fällen des Baumes.
Achten Sie darauf, eine Säge mit ausreichender Leistung und Schwertlänge für die Größe des Baumes zu wählen.
2. Sicherheitsausrüstung: Dazu gehören ein Schutzhelm mit Visier oder Schutzbrille, Gehörschutz, Schnittschutzhose, Schnittschutzhandschuhe und festes Schuhwerk, idealerweise Sicherheitsschuhe mit Schnittschutz.
3. Fällheber oder Fällkeile: Um den Baum in die gewünschte Fallrichtung zu lenken.
4. Axt: Kann nützlich sein, um den Fällschnitt zu vervollständigen oder um den Fällkeil einzutreiben.
5. Seile und Umlenkrollen: Für kompliziertere Fällungen, insbesondere wenn Bäume in der Nähe von Gebäuden oder anderen Strukturen stehen, um den Fall des Baumes zu kontrollieren.
6. Leitern oder eine Hebebühne: Für den Zugang zu höheren Teilen des Baumes, insbesondere wenn Äste vor dem Fällen entfernt werden müssen.
7. Markierungsspray oder -band: Um die Schnittlinien und die Fallrichtung des Baumes zu markieren.
Baum fällen - Was kostet das Ganze?
Die Kosten für das Fällen eines Baumes in Deutschland können je nach verschiedenen Faktoren stark variieren.
Ein durchschnittliches Kostenbeispiel für das Fällen eines Baumes kann sich wie folgt zusammensetzen:
Baumfällgenehmigung: 25 – 85 €
Baum fällen: 200 – 400 €
Baumwurzel Entfernung: 70 €
Kaminholz schneiden: 50 – 100 €
Stubben entfernen und entsorgen: 60 – 150 €
Entsorgung der Grünabfälle: 100 – 150 €
Gesamtkosten: 500 – 1.100 €
Für die Entsorgung von Baumresten und die Verarbeitung zu Kaminholz können zusätzliche Kosten anfallen.
Die Entsorgung der Grünabfälle kostet beispielsweise zwischen 100 und 170 Euro, während die Verarbeitung zu Kaminholz zusätzliche 50 bis 110 Euro kosten kann.
Bäume fällen - Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung
Jetzt geht es ans Eingemachte.
Hier ist eine allgemeine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Rechtliche Prüfung und Genehmigung
Informieren Sie sich über lokale Vorschriften bei Ihrer Gemeinde oder dem zuständigen Amt, ob für den Baum eine Fällgenehmigung benötigt wird.
Beantragen Sie eine Fällgenehmigung, falls erforderlich, und warten Sie die Genehmigung ab, bevor Sie weitermachen.
2. Sicherheitsvorkehrungen treffen
Tragen Sie die richtige Schutzausrüstung, wie Helm, Sicherheitsschuhe, Handschuhe und Gehörschutz.
Informieren Sie Nachbarn und sichern Sie den Bereich ab, um sicherzustellen, dass keine Personen oder Eigentum beim Fällen beschädigt werden.
3. Fällwerkzeuge vorbereiten
Stellen Sie sicher, dass Sie geeignete Werkzeuge haben, wie eine scharfe Kettensäge, Äxte oder Seile für größere Bäume.
Überprüfen Sie die Werkzeuge auf Funktionsfähigkeit.
4. Den Baum und die Umgebung beurteilen
Bestimmen Sie die Fallrichtung des Baumes. Beachten Sie natürliche Neigungen, Windrichtung und Hindernisse.
Planen Sie zwei Fluchtwege für den Fall, dass der Baum anders fällt als erwartet.
5. Fällschnitt vorbereiten
Machen Sie einen Schnitt auf der Seite, in die der Baum fallen soll. Dieser Schnitt sollte etwa ein Viertel des Stammdurchmessers tief sein.
Führen Sie dann einen Schwachkerbschnitt oberhalb des ersten Schnitts aus, der in einer etwa 45 Grad Kerbe zum ersten Schnitt geführt wird, um ein keilförmiges Stück Holz zu entfernen.
6. Fällkerb anlegen
Auf der gegenüberliegenden Seite des Fällschnitts, etwas höher als der untere Punkt des Fällschnitts, führen Sie den Fallkerb durch. Dieser Schnitt bestimmt die Fallrichtung des Baumes.
7. Baum zu Fall bringen
Beginnen Sie mit dem Fallkerb und arbeiten Sie sich zum Fällschnitt vor. Der Baum sollte sich in die gewünschte Richtung neigen und fallen.
Weichen Sie sofort über einen Ihrer Fluchtwege aus, sobald der Baum zu fallen beginnt.
8. Nacharbeiten
Entfernen Sie Äste und Zweige und zerkleinern Sie den Stamm, falls notwendig.
Überlegen Sie, ob der Stumpf entfernt werden soll, was zusätzliche Arbeit oder professionelle Hilfe erfordern kann.
9. Entsorgung
Entscheiden Sie, wie Sie das Holz, Äste und Laub entsorgen möchten. Kompostierung, Verkauf oder als Brennholz sind Optionen.
Baumfällen - Wichtige Hinweise
Überlassen Sie komplexere Fällungen den Profis. Wenn Sie unsicher sind oder der Baum besonders groß ist, ziehen Sie einen Fachmann hinzu.
Beachten Sie die Umwelt und denken Sie über Ersatzpflanzungen nach, um den Baumverlust auszugleichen.
Diese Anleitung dient als allgemeiner Überblick. Die genauen Schritte können je nach Baumart, Standort und örtlichen Gegebenheiten variieren. Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.
Bäume fällen - Das müssen Sie bei den Baumarbeiten beachten
Damit der Baum endlich im Garten gefällt werden kann, gilt es eine Menge Dinge zu beachten.
In unserem Artikel haben wir Sie bei jedem wichtigen Schritt begleitet.
So wissen Sie zu jeder Zeit, worauf es beim Baumfällen ankommt.
Damit sollte der Baum und seine Äste keinen Schaden in Ihrem Garten anrichten.
Bäume fällen - Antworten auf häufig gestellte Fragen
In welchen Monaten dürfen Bäume gefällt werden?
Bäume dürfen in Deutschland grundsätzlich zwischen dem 1. Oktober und dem 28./29. Februar gefällt werden, um die Reproduktionszeit der meisten Tierarten zu berücksichtigen und die Vegetationsperiode zu umgehen.
Welche Bäume dürfen ohne Genehmigung gefällt werden?
Ohne Genehmigung dürfen in der Regel Obstbäume sowie Bäume mit einem Stammumfang von maximal 60 cm gefällt werden. Bei Nadelbäumen ist oft keine Genehmigung erforderlich, allerdings können lokale Baumschutzverordnungen abweichende Regelungen beinhalten.
Welche Bäume darf man in Bochum ohne Genehmigung fällen?
Spezifische Informationen für Bochum liegen nicht vor, aber allgemein gilt, dass die Regelungen je nach Bundesland und Gemeinde variieren können. Für genauere Informationen sollten Sie sich direkt bei der Stadt Bochum oder der zuständigen Behörde erkundigen, da fast alle Kommunen eigene Baumschutzsatzungen oder -verordnungen haben.
Ist es strafbar, einen Baum zu fällen?
Ja, das Fällen eines Baumes ohne die erforderliche Genehmigung oder außerhalb der erlaubten Zeiten kann als Ordnungswidrigkeit gelten und mit hohen Geldstrafen geahndet werden, teilweise bis zu 50.000 €. Daher ist es wichtig, vorab eine Genehmigung bei der zuständigen Behörde einzuholen, falls erforderlich.